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Dieser Zauberspruch wird als Korruption und Verballhornung der Abendmahlsformel: "Hoc est corpus meum" (Das ist mein Leib) gedeutet, zumal auch Satiriker des Mittelalters (z.B. Fischart) diese ganz wie eine die Umwandlung von Brot und Wein bewirkende Zauberformel behandelt haben.
Ob das an "Hokuspokus" oft angehängte "Fidibus" aus "Fid (elibus fratr) ibus", d.h. "vergnügte" (leichte) Brüder entstand und so, im Hinblick auf die "ehrbare" Gauklerzunft, die "Hokuspokus" trieb, einen gewissen eigenartig passenden Sinn hätte, soll, trotz aller Wahrscheinlichkeit, dahingestellt bleiben.
(Quelle: unbekannt)
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Außerdem gibt es noch die Auslegungsvariante mit dem italienischen "occhia" = Auge und "bocca" = Mund, was im übertragenen Sinne heißen könnte: "Sperrt Augen und Mund auf!"
Auch die Verdopplung des lateinischen "jocus" = Scherz (englisch: "jokus") wird für möglich gehalten.
(Quelle: Jochen Zmeck: "Wunderwelt Magie", Henschelverlag Berlin 1967)
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Erstmalige literarische Erwähnung von "Hokus Pokus" in Ben Jonson: "Staple of News" 1625
(Quelle: Alexander Adrion: "Die Kunst zu zaubern", DuMont Buchverlag Köln 1978)
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Auch die Herkunft und Bedeutung der alten Zauberformel Hokuspokus, die früher von den Zauberkünstlern gern gebraucht wurde, sind strittig.
Das Wort findet sich bereits zu Ausgang des Mittelalters in der Form von "ocus pocus".
Von dieser dürfte zur Zeit Jakobs I. von England (1603- 1625) ein Hof-Taschenspieler Kenntnis gehabt haben, der sich "Hocuspokus" nannte.
Nach einer anderen Deutung ist in Anlehnung an die zwei ersten Worte der Zauberformel "hax pax max Deus maschinax" (1563) zunächst
oxbox (1625) entstanden, woraus sich folgende Entwicklung ergab: Okesbockes, Hockespockes, Hokaspokas, Hokospokos, Hokuspokus.
Später erlangte das Wort den Nebensinn "Taschenspielerei, Gaukelei, Faxen".
(Quelle: Günther Dammann: "Zauberkunst und Zauberkünstler", Wien 1937)
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Im ersten Teil des "Faust" läßt Goethe eine gespenstisch aufgetakelte Alte die folgenden Worte sprechen:
Du mußt verstehn!
Aus Eins mach' Zehn
Und Zwei laß gehn,
Und Drei mach gleich.
So bist du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex',
Mach' Sieben und Acht,
So ist's vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexeneinmaleins.
Diese eigenartig anmutenden Verse des "Hexeneinmaleins" erlangten Berühmtheit, regten tiefsinnige Faust-Ausdeuter zu mystischen Betrachtungen an und veranlassten sogar ernsthafte Mathematiker zu Untersuchungen nach der richtigen Lösungsformel.
Faust selbst findet die Sache nicht sehr glaubwürdig und flüstert Mephisto ins Ohr: "Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber." Dem scheint auch Mephisto beizupflichten, wenn er meint: "Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Sind die Verse des "Hexeneinmaleins" nun ein Scherz oder ein mathematisches Rätsel? ... In einem Brief an Zelter vom 4.12.1827 bezeichnet Goethe die Sache als absichtlichen Unsinn.
(Quelle: Manfred Scholtyssek: "Hexeneinmaleins" Kinderbuchverlag Berlin 1979)
Erstmalig hörte ich diesen ungewöhnlichen Spruch ca. 1962 im Kinderprogramm eines älteren Zauberkünstlers. Ein paar Jahre später erfuhr ich durch Zufall, daß es sich um einen echten Zauberspruch handelt! Im Zauberspruch findet sich nämlich verschlüsselt die Erklärung eines verblüffenden Kartentricks.
Sie finden ihn in der Fundgrube unter "Das Kartenkunststück Neger Liral".
(Quelle: unbekannt)
Sicher stand hierfür ein Kinderlied Pate: "Auf einem Baum ein Kuckuck saß, simsaladimsaladusaladim".
Allerdings stritten sich einige Zauberer darum, diesen Zauberspruch erfunden zu haben, so z.B. die berühmten Magier Kalanag und Dante.
(Quelle: Jochen Zmeck: "Wunderwelt Magie", Henschelverlag Berlin 1967)
Abraxas, Abrasax, Zauberwort, auch göttlicher Geheimname; in gnostischen Zusammenhängen oft auf Basilides (2. Jh. n. Chr.) bezogen. A.steine wurden als Amulette benutzt. Die Wirkungskraft des Wortes beruht insbes. auf Zahlenmagie: 7 Buchstaben, Zahlenwert 365 (Tage des Jahres).
(Quelle: "Bertelsmann-Lexikon in 15 Bänden", Gütersloh 1996
Im Mittelalter viel gebraucht, wir finden es im "Faust" wieder. Wahrscheinlich identisch oder eine Abkürzung des mittelalterlichen "Barataria", d.h. Trugland, Betrug. Womit die Herren Gaukler ihre Gaukeleien wohl selbst voll Ironie verspottet haben mögen.
(Quelle: Unbekannt)
Der Drudenfuß, auch Pentagramm genannt, ist ein mystisches Zeichen in Form eines 5-zackigen Sternes. Er war das Symbol des Geheimnisses und damit das Zeichen geheimer Bünde. Im Mittelalter wurde er als Zauberzeichen gegen böse Geister angewendet.
In Goethes "Faust" sagt Mephisto, der eine damit gezeichnete Stelle nicht überschreiten kann:
"Dies Pentagramm macht mir Pein".
Dieses Zeichen wird auf den "Gänsefuß" der Druden (Hexen) zurückgeführt.
Inkubus ist im mittelalterlichen Volksglauben ein mit einer Hexe buhlender böser Geist.
(Quelle: Unbekannt)
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